Allgemein

Bei einer Extensionsbehandlung werden die Gelenkflächen eines Gelenks durch leichten Zug voneinander entfernt. Dieser Vorgang erfolgt entweder manuell  über die Hände eines Therapeuten oder mit einer angefertigten Vorrichtung (Schlingentisch o.ä.). Der Auflagedruck wird somit vermindert. Die  Extensionsbehandlung ist eine Behandlungsform in der Physiotherapie. Auf zwei Gelenkpartner wird ein Zug ausgeführt, der die Gelenkpartner und die dazugehörigen Muskeln sanft auseinander zieht. Damit lassen sich Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern. Die Extensionsbehandlung oder auch Traktion (Zugbehandlung) können Physiotherapeuten sowohl mit einem speziellen Traktionsgerät oder aber auch passiv mit den Händen oder mit Hilfe von Bändern ausführen. Eine Traktionsbehandlung kann von ausgebildeten Manuall Therapeuten passiv ausgeführt werden. Sie üben damit gezielt Zugkraft auf den Körper des Patienten aus und können damit die Gelenke in Hals, Wirbelsäule und an allen anderen Gelenken wirksam strecken.

Anwendungsbereiche der Extensionsbehandlung

Das Ziel jeder Extensionsbehandlung ist es die Bandscheiben zu entlasten, Schmerzen zu lindern und Nervenbahnen und gleichzeitig Muskeln und Gelenke zu lockern und zu dehnen. Ein weiter Vorteil der Therapie ist es, dass der Gelenkspalt in dem zu behandelnden Gelenk vergrößert wird und somit eine Knorpelentlastung und eine bessere Ernährungssituation für den Knorpel erreicht wird. Es gibt eine Reihe von Indikationen für eine Extensionsbehandlung:

  • Bandscheibenvorfälle/Bandscheibenvorwölbungen
  • Muskelverspannungen
  • Arthrose
  • Abnutzungssymptome der Wirbelsäule
  • Ischialgie
  • Lumbago (Schmerzen im unteren Rückenbereich)
  • rheumatische Erkrankungen

 

Eine Extensionsbehandlung wird in einer Manuellen Therapie,Krankengymnastik und kann kombiniert mit der Thermotherapie eingebaut werden.
Eine eigenständige Behandlung kann z.B. bei akuten Bandscheibenvorwölbungen (Protusion) oder - Vorfällen (Prolaps) stattfinden. Die Dauer einer Behandlung beträgt  ca. 20 Minuten.

Mit der Entfernung der Gelenkpartner, kommt es zu einer Entlastung des Knorpelgewebes im Gelenkraum und an der Wirbelsäule zu einer Entlastung der Bandscheiben.
Dieser Zug setzt gleichzeitig eine vermehrte Ausschüttung von Gelenkschmiere frei. Die Inhaltsstoffe dieser Flüssigkeit sorgen für die körpereigene Ernährung und Instandhaltung des Gelenkknorpels, sowie einer "reibungslosen" Beweglichkeit im Gelenk.
Eine gleiche Wirkung erzielt im übrigen auch ein Druck auf die Gelenkflächen.

Kontraindikationen für eine Extensionsbehandlung sind meistens akute Zustände, wie akute Bandscheibenvorfälle oder ein Hexenschuss.

Eine Extensionsbehandlung ist immer eine Zusatzleistung für Manuelle Therapie, Krankengymnastik oder Massage.