Allgemein
Eine Kiefergelenksstörung (CMD) beinhaltet zum einen, die Mobilitätsminderung eines eingeschränkten Kiefergelenkes
(Mundöffnung < 30mm), sowie einer folgenden Schmerzproduktion der ausstrahlenden Kaumuskulatur in Kopf und Ohr. Zum anderen ist mit einer Kiefergelenksstörung (bei Nichtbehandlung), erst der Grundstein für viele weitere Symptome gelegt. Der Kiefer ist ein sehr wichtiger Bestandteil des menschlichen Körpers. Er ist ein kleines Gelenk, welches jedoch rund um die Uhr in Bewegung ist.
Ursachen
Berufs -und Alltagsstress trägt zu Kieferproblemen bei. Nachts verarbeitet der Körper die Eindrücke des Tages. Viele Patienten beißen in der Nacht unbewusst die Zähne aufeinander, üben Druck auf das Gelenk aus oder knirschen mit den Zähnen. Das stresst unser Gelenk und es kommt zu verspannter Muskulatur im oberen Kopf - und Halsbereich und zu Schmerzen.
Anwendungsbereiche der Kiefergelenksstörung (CMD)
Schmerzen im Bereich des Kiefergelenkes können bei der Mundöffnung und Schließung auftreten und beim Kauen. Durch entzündliche Prozesse im Kiefer oder aber auch einer Verlagerung der Gelenkscheibe (Diskus) kann es zu einer eingeschränkten Mundöffnung kommen.
Viele Patienten klagen über unangenehmes Knacken im Bereich des Gelenkes. Das ist jedoch nur eine Folge der Schäden an der Gelenkscheibe (Diskus) oder an der Gelenkkapsel. Mit einer gezielten physiotherapeutischen Kieferbehandlung können wir das Gelenk entspannen, Funktionseinschränkungen beheben und Schmerzen lindern. Übungen für zu Hause sorgen auch im Alltag für Entspannung des Gelenkes und geben dem Patienten das Gefühl aktiv am Heilungsprozess mitzuwirken.
Es gibt einige Indikationen für eine Kiefergelenks- Behandlung, welche hier kurz zusammengefasst sind:
- falsches zusammenbeißen der Zähne (Occlusion)
- Diskusverlagerung
- Stress
- verspannte Hals-und Nackenmuskulatur
- Tinnitus
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Schwindel
- Haltungsfehler im Bewegungsapparat.
- Rheuma
- Arthrose
Zu Beginn jeder Kiefergelenkbehandlung steht der Gang zum Zahnarzt. Dieser stellt die Kieferproblematik fest und versorgt den Patienten meistens zuerst mit einer für ihn angepassten Aufbissschiene. Der Physiotherapeut ist dann für die Feinarbeit zuständig. Mit manuellen und osteopathischen Muskel - und Gelenktechniken lassen sich Fehl- und Mehrbelastungen des Kiefergelenkes gut therapieren. Eine direkte Behandlung findet häufig „intraoral“ (im Mund) statt. Die muskuläre Behandlung erfolgt durch die Löschung sog. „Triggerpunkte“ oder „Schmerzpunkte“. Aber auch bei der Behandlung des Kiefergelenkes muss der Therapeut den ganzheitlichen Gedanken im Kopf haben. Viele Beschwerden des Kiefergelenkes können auch andere Ursachen am Körper haben, dass muss der zu behandelnde Therapeut anhand seiner Erstbefundung des Patienten herausfinden.
Die Diagnose stellt entweder der behandelnde Zahnarzt, oder ein Kieferorthopäde. Wenn eine Kiefergelenksstörung vorliegt und einer Behandlung nichts im Wege steht kann der zuständige Arzt eine Heilmittelverordnung über z.B. „manuelle Therapie“ ausstellen.
Eine Therapiesitzung dauert ca 25 Minuten (siehe manuelle Therapie).
Kiefergelenkbehandlungen werden von erfahrenen Physiotherapeuten mit einer Zusatzausbildung in Manueller Therapie ausgeführt. Die Therapie beinhaltet in Ihrer Ausbildung auch zusätzlich die Behandlung des Kiefergelenkes. In speziellen Fortbildungskursen, welche sich ausschließlich mit dem Kiefer beschäftigen, werden CMD -Therapeuten ausgebildet. Dort erlernen sie die Diagnostik einer Fehlfunktion und die Behandlung eines funktionseingeschränkten Kiefergelenkes.
Eine CMD- Therapie kann mit einer Elektrotherapie, Ultraschall oder Thermotherapie (Fangopackung) ergänzt werden.